
Biografie
Moin! Ich bin Kai alias Kaostrophe. Ich schreibe hier über politische Kommunikation via Social Media. Denn politische Kommunikation ist elementar. Politiker müssen Inhalte erklären oder Alternativen anbieten, Wähler sich informieren können. Das alles geschieht längst nicht mehr nur im Fernsehen oder in den Tageszeitungen. Jugendliche beziehen ihre politischen Informationen häufiger aus Instagram und Co als aus den klassischen Medien. Über 60 Millionen Menschen in Deutschland nutzen Social Media. Mich interessiert, wie sich politische Akteure dort bewegen. Gerade in Deutschland. Dem Deutschland, in dem dieses Internet von Angela Merkel 2013 als Neuland bezeichnet wurde. Oder Markus Söder TikTok 2021 „keine Chance“ einräumte. Seit November 2023 postet Söder dort übrigens regelmäßig Inhalte und hat über 100.000 Follower.
Politik muss sich anpassen können. Auch an neue Plattformen und deren Logiken. Auf Instagram wurde schon früh eine Entpolitisierung politischer Kommunikation sowie der Trend zu einer visuellen Politikdarstellung beobachtet. Entwicklungen dieser Art sind weder besorgniserregend noch neu. Auch Talkshows – mittlerweile Standardrepertoire – haben sich durchsetzen müssen und zu Veränderungen in der Kommunikation von Politikern geführt. Die ganze These der Amerikanisierung von Wahlkämpfen ist Jahrzehnte alt. Gerhard Schröder hat einst verkündet, zum Regieren brauche er nur „Bild, Bams und Glotze.“ Das reicht heute nicht mehr aus.
Zu groß ist die Rolle der sozialen Medien. Und ein Ignorieren kann teuer werden. Das hat zuletzt der AFD-Erfolg auf TikTok gezeigt. Die Plattform stand vielen für mangelnden Datenschutz und Tanzvideos. Eine Spielerei für Jugendliche, nicht für Politiker. Vielleicht schwang dieser Gedanke noch mit, als Olaf Scholz seinen Start mit dem Versprechen verknüpfte, nicht tanzen zu wollen. Der häufig unterhaltende Charakter sozialer Medien ist indes kein Hindernis einer seriösen Kommunikationsstrategie, sondern vielmehr sinnvolle Ergänzung. Kandidaten können ihr eigenes Image-Management betreiben, potenzielle Wähler erhalten Einblicke in den Arbeitsalltag und die Persönlichkeit von Politikern. Auf der anderen Seite kann ein falsches Wording, die fehlende Absprache mit der Parteilinie oder ein schlecht gepflegter Account Schaden anrichten. Das macht die Sache herausfordernd in der Umsetzung. Und spannend in der Beobachtung. Darüber möchte ich hier schreiben.
Vielleicht noch kurz zur Erklärung des Namens Kaostrophe. Zu Schulzeiten habe ich mit dem Texten und Aufnehmen von Songs begonnen. Dafür brauchte ich einen Künstlernamen. Struktur und Inhalt meiner Texte waren nicht immer stringent. Ich habe einfach gemacht, worauf ich Lust hatte. Sozusagen das Chaos in die Strophen gebracht. Der Name ist bis heute geblieben. Das Chaos versuche ich mittlerweile kontrollierter einzusetzen.